Buona sera aus Livigno.
Die Sonne ist mittlerweile hinter’m Bergrücken verschwunden, das italienische Essen hat geschmeckt und die Erlebnisse des Tages sind ausgetauscht…
Bevor ich’s vergesse – wir sind wirklich überrascht und Stolz von „Eurem“ Feedback – den vielen SMS, Mails und WhatsApp – und natürlich von Euren Kommentaren… das ist super motivierend und zeigt uns, dass wir hier nicht ganz auf uns alleine gestellt sind – zwischen dem Julierpass und dem Forcola di Livigno.
Ich / Wir möchten uns besonders bei unserem Chefstrategen „Tim“ bedanken der uns jeden Abend die letzte Auswertung – auf die Sekunde genau – zusendet… Ob’s hilft ?!
Ganz besonders Stolz machen uns natürlich die Posts vom Mario und dem Olaf ; )
Zur Etappe gibt’s jetzt folgendes zu berichten:
ca. 18 km im kontrolliertem Feld unterwegs – auf dem Weg von Davos durch einige Baustellen und Tunnels nach Tiefencastel… Kurz vor dem Ort „Wiesen“ dann der offizielle Start, bzw. die Freigabe des Rennen’s.
Los ging’s – gleich mal mit 10 – 14% rauf – die Kette ganz nach links und möglichst dran bleiben.
Im Gegensatz zu Gestern lassen wir den Kontakt zu einer besseren Gruppe nicht abreißen.
Wir können uns „festbeißen“ und das Tempo mitgehen… – eine schnelle Abfahrt gefolgt von kurzen
knackigen Anstiegen bis nach Tiefencastel.
Nach „Mon“ hoch wird’s das erste Mal richtig anstrengend.
Steil, steiler… und die Sonne im Rücken.
Wie aus den letzten Jahren bekannt – nach kurzer Zeit befindet man sich immer unter den Fahrern die
auch in der Gesamtwertung kurz vor oder hinter einem sind. D.h. das Niveau entspricht in etwas unserem.
Ein Blick auf den Wattmesser (… ich bin mir nicht wirklich klar ob das einem wirklich weiter hilft) läßt einen immer wieder zusammen zucken…
300 Watt im Schnitt sind jetzt keine Übertreibung.
Bis zum vereinbarten Treffpunkt mit Yara in der Mitte „Julierpass“ halten wir uns gut – die kaputten Beine vom Vortag scheinen sich erholt zu haben. Trotzdem – es läuft nicht von ganz alleine – der Aufwand ist hoch und die Anstrengung steht jedem ins Gesicht… nicht nur uns – den Anderen auch.
Bis zur Passhöhe sind mal schnell ca. 2 Liter, 2 Energieriegel und eine Banane aufgebraucht…
Man könnte jetzt sagen, dass wir aus dem gestrigen Tag wieder mal was gelernt haben – ich kann Euch aber verraten… Energieriegel schmecken sch… und ohne genügend Flüssigkeit zum runterspülen – ungenießbar.
Die Abfahrt wie immer schnell – unfallfrei und die Gruppe haltend – Ankunft am Silvaplansee.
Mit Rückenwind durch St. Moritz, runter Richtung Celina und rauf in Richtung Pontresina…
Den Blick nach rechts: den Morteratsch-Gletscher im Blick geht’s den Berninapass hoch.
Lief nicht mehr ganz so rund wie zu Beginn aber weiterhin kontrolliert und mit dem Rest der Kräfte – haushaltend – über die Passhöhe runter in Richtung Bormio.
Kurze Anmerkung !
Alleine die Aussicht auf die Bete, Gletscher, Bergseen, tiefen Täler, Wälder uvm. ist schon das Startgeld wert. Zugegeben… bei diesem Wetter – nochmal um ein vielfaches aufregender und gewaltiger !
Wenn die Rennsituation es zulässt wandert der Blick immer wieder nach rechts oder links über die Straße hinweg … die Eindrücke die einem neben dem Rennen bleiben sind wirklich atemberaubend.
Wir sind das ganze Jahr in den Bergen unterwegs – die geballte Schönheit und Natur wird einem auf dem Rad nochmal umso bewusster !
Von der Passhöhe wieder mal in rasend schneller Abfahrt runter – …nach ein paar schnellen Kehren scharf LINKS – das Schild „LIVIGNO“ fest im Blick und den Forcola di Livigno vor uns. Die letzten Höhenmeter – ca 500 – auf wenige Kilometer verteilt – mit dem kleinsten Ritzel nach oben…
Hart am Limit – die brennende Sonne im Rücken, die Meter und Kehren zählend zieht es sich steil nach oben. Fast eine mentale Hürde die hier als letztes Teilstück sich einem entgegenstemmt – nochmal scharf links – 500 Meter dann die letzte Kehre nach rechts. Nochmal ca. 1 km geradeaus die Steigung nach oben – die Passhöhe erahnend.
Drüber und rein in die Abfahrt…
… hat sich dann aber noch etwas gezogen auf dem Weg rein nach Livigno.
Mit dem Windschatten einiger Mitkonkurrenten gehts ins Tal rein nach Livigno – die Zeitnahme mitten im Ort.
Das Ergebnis und das Fazit für Heute…
Plätze und Zeit rausgeholt. 35er in der Tageswertung bei den MASTERS und
5 Plätze nach vorne gerutscht.
Die ersten 10 – 20 in jeder Klasse fahren in einer ganz anderen Liga – Ex-Profis, Halb-Profis oder Leute die damit Geld verdienen… mit denen sich zu messen macht gar keinen Sinn.
Der Rest – ca. 1100 – austrainiert, erfahren, ehrgeizig und „über“-motiviert.
Morgen: die vermeintlich Königsetappe mit dem „Gaviapass“ und am Ende noch den „Mortirolo“.
4 Comments
Mario
EditGlückwunsch! Das war doch super.
Mario
pe
Editdas war ja entspannt heute. dann wünsche ich viel spass am mortirolo. den will ich nie mehr fahren, bzw wenn man das überhaupt fahren nennen kann.
Andrea
EditHallo Ihr Zwei,
ich zieh den Hut(aktuell den Sonnenschirm) vor Euch und habe großen Respekt vor der Leistung die Ihr jeden Tag bringt!
Egal welchen Platz Ihr macht, schon allein beim Lesen, fang ich an zu schwitzen und mir tun die Beine weh.
Die Hauptsache ist, Ihr habt Spaß und kommt gesund nach Hause!
Lg Andrea
tladmin
Edithello andrea – sind in aprica angekommen und sitzen aktuell auch unter’m Sonnenschirm ; )
hier ist Hochsommer und die Hitze heute am mortirolo war „Sauna-reif“
lg manfred