Aprica – und Hochsommer auf über 2.600 m

Hallo an Alle die uns folgen und „verfolgen“…
Sind in Aprica angekommen und sitzen unter’m Sonnenschirm…

Kurze Info über unsere Aufgabe in dieser Woche – neben der Aktion über die Berge zu fahren…
Wir sind ja in diesem Jahr für eine Charity-Aktion für Ghana (2 for Ghana) unterwegs. Die Firma Kriechbaumer, die uns in dieser Woche unterstützt, sammelt mit Partnern und Freunden Geld für ein Schulprojekt in Ghana. Wenn Ihr darüber mehr erfahren wollt: www.kriechbaumer.de

Und jetzt zum heutigen Tag, zur heutigen Etappe.
Morgenstimmung in Livigno – wolkenloser Himmel – noch etwas kühl aber der Tag wurde ja noch richtig lang und heiß. Schon die Startaufstellung in der Sonne läßt erahnen, dass uns Heute ein sommerlicher Tag in den Bergen erwartet.

Start – und los geht’s.
Noch eine kleine Runde durch Livigno, raus und gleich hoch zum Passo d’Eira.
Das Tempo gleich zu Beginn hoch – Blick auf die Wattanzeige – nur nicht überziehen…

Wir sind gut mit dabei – im vorderen Bereich der Startgruppe B.
Ist halt ein kleiner Nachteil nicht aus A zu starten – weil Block-Zeit.
Aber der 2te Tag hat uns in der Rangliste ein wenig zu weit nach hinten „gespült“.

Über’n Passo d’Eira drüber – runter – und gleich wieder hoch auf den Passo Foscagno.
Dann folgt die lange Abfahrt nach Bormio. Der Straßenbelag war nicht der Beste…
D.h. die Konzentration hoch – Blick fest auf die Straße gerichtet – mit hohem Tempo runter. Die Hände festgekrallt am Unterlenker – die Bremse immer wieder bis zum Anschlag zuziehen – nach den engen Kurven kurz raus aus dem Sattel – wieder Tempo aufnehmen und weiter – die Leitplanke links, die Steinwand rechts – einfach „ausblenden“ und dem Vordermann hinterher…

Unten angekommen – den Schwung mitnehmen.
Eine kleine Gruppe bildet sich und weiter mit 290 Watt in der Ebene auf dem Weg zum Gavia-Pass.
Die Yara noch kurz vorm Beginn des Passes positioniert – leider waren keine Begleitfahrzeuge für den Pass zugelassen – Getränke aufgefüllt, die Windweste abgegeben und rauf auf den Pass   ;  )

Rauf auf den Pass ist jetzt die völlig falsche Beschreibung, den es war richtig lang, weit und hoch.
1.400 Höhenmeter auf 26 km.

Sportlich spielt der Gavia-Pass in der ersten Liga mit. Steile Abschnitte mit über 10% oder mehr wechseln sich ab mit Steigungen zwischen 5 und 8%, die definitiv besser „rollen“. Waldige Abschnitte zu Beginn und je höher man raufkommt desto „alpiner“ wird die Umgebung.

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Wieder mal die gleichen Getränke wie am Vortag in den Flaschen – über den Geschmack läßt sich streiten – Gels und Riegel in der Trikottasche und wir mitten im vorderen Feld – eigentlich ganz gut positioniert.

Kurze Zusammenfassung vom Gavia: lang, lang, zieht sich, hart, warm – und am Ende froh, dass die Verpflegung ganz oben auf der Passhöhe war. Den ursprünglichen Plan – ohne Verpflegungsstelle über den Pass zu kommen – verworfen… Wassermelonen- und Bananenstücke können nicht besser schmecken!

Die Abfahrt – krass !
Schlechter Straßenbelag, Schlaglöcher, Risse, eine enge schmale Bergstraße mit anspruchsvollen Kurven und einem Tunnel der im Blindflug „durchflogen“ wurde…

80 km/h laufen lassen… bremsen, was die Bremsbacken hergeben und die teuren Carbonfelgen aushalten…
„rum“ um’s Eck“ (Kurve) und weiter geht’s. Irgendwann mal wieder kurzzeitig die 90 km/h Grenze…

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Im Tal (Ponte di Legno) angekommen sind wir leider nur 4 Fahrer – eine große Gruppe vor uns – leider zu weit weg… Was soll’s. Dann halt mal wieder selber „arbeiten“… auf dem Weg zum Mortirolo.

„Irgendwo hab ich gelesen, dass die Auffahrt zum Mortirolo in diesem Jahr nicht steil und anstrengend sein soll“
Wer auch immer das geschrieben hat – derjenige ist das Ding mit dem Auto hoch…

Angekommen am Mortirolo – die Yara mit einer Rettungsflasche „Cola“ am Straßenrand – die wir dankend annehmen. Weiter machen und rein in den letzten Pass.

Steil, Sonne, heiß, anstrengend – am Limit und das Ding nimmt einfach kein Ende.
Wie immer die gleichen Mitstreiter um einen und den richtigen Rhythmus und den passenden Gang (Übersetzung) suchend schrauben wir uns Serpentine für Serpentine, Kurve um Kurve nach oben…
Mittagshitze, Sonne und immer wieder die Straßenseite wechselnd – auf der Suche nach ein paar Metern Schatten nach oben… Irgendwann dann am Straßenrand ein Schild mit der Bezeichnung „10 Kurven“…

Wir zählen mit und lassen uns motivieren von der langsam absteigenden Zahl…
Schieben, helfen, aufmunternde Worte für den Team-Partner und angekommen in der letzten Kurve…
Überraschung – immer noch nicht oben. Haben die Italiener das Zählen verlernt oder was soll das…
Egal – hilft ja nichts… der Schmerzpegel ist sowieso im roten Bereich – die Getränke sind aufgebraucht und der letzte Riegel runtergewürgt. Gleich oben – kann ja nicht mehr weit sein.

Um’s kurz zu machen…
Die Verpflegungsstelle wieder aufgesucht – die restliche Strecke in Angriff genommen und eine mehr als grenzwertige Abfahrt nach Aprica…

Kurze Info zur Organisation – wenn’s jemanden interessiert…
Dieser Event kann fast nicht mehr besser organisiert werden. Die Streckenposten und -marshalls arbeiten 1A – die Ansprechpartner sind super freundlich und hilfsbereit. Die Streckenwahl – kreativ, anspruchsvoll – vielleicht zu anspruchsvoll in diesem Jahr, aber es wird dem Anspruch wahrscheinlich gerecht – das härteste Etappenrennen für „Jedermänner“ zu sein.

Der Aufwand ist immens – die Etappenorte legen sich richtig ins Zeug. Das Gefühl bei einem großen, herausragenden internationalem Rennen dabei zu sein, wird jeden Tag auf’s Neue gezeigt und praktiziert. Von den über 1.000 Teilnehmern aus allen Ländern dieser Welt bis hin zu den wahrscheinlich über 1.000 applaudierenden und anfeuernden Zuschauern im Ortskern von Imst – einfach „geil“.

Die Aufmerksamkeit auf der Strecke ist immens. Überall applaudierende, staunende, anfeuernde Menschen in jeder Ortsdurchfahrt bis zu den Verpflegungs- und Teamwagen an den wichtigen Stellen und Pässen.

Einen besonderen Dank an den Betreuer von „Continental“. Immer ein Wasser für Jeden parat, immer ein motivierender Spruch auf den Lippen !  1.000 Dank.

Wir sind mittlerweile in Aprica angekommen.

Wieder ein paar Plätze gut gemacht. Gesund. Das Material ist noch ganz (zwischendurch hatten wir bei den Schlaglöchern, Vollbremsungen usw. nicht mehr das Gefühl) und die Sonne scheint.

Die Hälfte hinter uns – die „Kette“ Morgen wieder ganz auf die „rechte Seite“ geht’s dann weiter nach Kaltern.

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tladmin

4 Comments

Anonymous
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Das hört sich doch alles schon wesentlich besser an!
Weiter geht’s, über die Hälfte ist rum!
….danach müsst ihr aber dringend kulinarisch aufgepäppelt werden! 😉
Go-go-go, freu mich auf den nächsten Bericht!…(Sitz auf der Couch und leg mich beim lesen mit in die Kurven)LG, Gina

gunther
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Hi Peter und Manfred. Von euch können die gemsen noch lernen wie man auf einen Berg kommt. Noch 3 Etappen dann seid ihr am Ziel. Eure Leistung ist enorm. Ich wünsche euch für die nächsten 3 tage viel kraft in den Beinen. Ich drücke euch die Daumen. Servus gundi und

Mario
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Na wer sagt’s denn, es geht von Tag zu Tag besser. Toi toi, toi für heute!
Mario

Anonymous
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hello zusammen. in kaltern angekommen.
harte etappe. am ende ca 40 grad in kaltern. backofen am mendelpass und die steigerung in kaltern……

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